Pisa
Einmal im Frühjahr 2007, wahrscheinlich war es Februar oder März und die Stadt autentisch, war ich mit Rosanna und Vito Moscardini in Pisa, um deren Tochter Anna Chiara abzuholen für ein Wochenende am Meer als sie mir als "alte Pisaner" Pisa und die Wohnung "Le Volte" zeigte. Und von diesem Tag an habe ich meine gut kultivierten Vorurteile gegen Pisa revidieren müssen.
Galt bei uns in der Provinz Livorno bisher der Satz: Pisa - da fährst Du hin und gleich wieder weg! oder "meglio un morto in casa che un Pisano al uscio" (was soviel bedeutet wie: besser ein Toter im Haus als ein Pisaner im Eingang!) so zeigte sich Pisa mir allerliebst!
Fünf Schritte von der Wohnung "Le Volte" entfernt, das in einer ganz kleinen Contrade "San Giuseppe" umgeben von 4 Kirchen liegt brach dann das originäre, authentische Leben innerhalb der Mauer - dentro le mura - auf: Studenten und Schüler, die lachend und scherzend in die Seminare zogen zwischen Frauen mit Blumensträußen und Markteinkäufen, Radfahrer in der Fußgängerzone geschickt zwischen telefonierenden Geschäftsleuten, alle Altersklassen zeigten sich in geschäftigem Treiben. Als es auf 12 Uhr zuging führte uns Vito zu "Salza" - das ist eigentlich ein Caffè und die bekannteste und älteste (seit 1831) Pasticceria Pisas - also stellen sie dort seit alters her hoch-köstliche Süßwaren her - aber nicht nur Gebäck, sondern auch all die kleinen und leckeren italienischen "Schweinereien" von denen wir in Deutschland immer nur träumen und die auf der Zunge zergehen. Zur Mittagszeit wird es zum kleinen, aber feinen Ristaurante und nachmittags zur "Sala da Tè"!
Als Lorenzo in der 2. Klasse war und Familie Moscardini noch in Pisa lebte, da hat die Schule einen Ausflug gemacht in eben diese Pasticceria Salsa und mit all den Schülern die Backstube und Öfen besichtigt, die sich in ihrem Inneren befinden.Der 7-jährige Lorenzo, der sich ja schon ziemlich gut auskannte war durch diese Führung schwer beeindruckt und hat ganz wunderbare Arbeiten abgeliefert.
Aber nach diesem gemeinsamen Besuch bin auch ich wirklich "ganz schwer beeindruckt" ob der Eleganz, Tradition und Köstlichkeit der Erzeugnisse.